Freiburg – Sabrina aus Bayern (42) nimmt sich nicht als eine, sondern als zwölf Personen in einem Körper wahr. Wie sie mit der Diagnose „Dissoziative Identitätsstörung“ lebt, zeigt die „37°“-Reportage „Ich bin viele – Leben als multiple Persönlichkeit“ im ZDF.
Der Film von Julia Luhnau steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung. Ihre zwölf Persönlichkeiten bringen Sabrina immer wieder in herausfordernde Situationen. Die jüngste ist ungefähr ein Jahr alt, dann gibt es eine Vierjährige, die sehr häufig im Alltag da ist, bis zu erwachsenen Persönlichkeiten. Jede von ihnen hat ihren eigenen Charakter, unterschiedliche Hobbys und Fähigkeiten.
Im Alltag bedeutet das oft Konflikte und Chaos, denn jederzeit kann es zu einem Persönlichkeitswechsel kommen. Um solche Situationen in den Griff zu bekommen, hat die ehemalige Lehrerin verschiedene Hilfssysteme für sich entwickelt und mehrere Assistentinnen unterstützen sie. Prof. Dr. Ulrich Sachsse, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, beschäftigt sich seit 1989 mit dem Krankheitsbild: „Auslöser sind meist schwere, traumatische Erfahrungen in der Kindheit.
Um Unerträgliches erträglich zu machen, werden diese Erlebnisse abgespalten. Ein wichtiger Schutzmechanismus, um zu überleben, der sich bei wiederholter Traumatisierung jedoch verfestigen kann. So entstehen eigenständige Persönlichkeitsanteile.“
Beim Krankheitsbild „Dissoziative Identitätsstörung“ liegen mindestens zwei verschiedene Persönlichkeitszustände vor, die abwechselnd Kontrolle über das Verhalten eines Menschen übernehmen. Hinzu kommen Erinnerungslücken.